Schon seit vielen Jahren fehlt es in der Kreisverwaltung an Büroräumen. Nach Aussagen der Kreisverwaltung im Herbst 2019 arbeiten inzwischen 77 Mitarbeiter außerhalb der Kreisverwaltung in angemieteten Räumen im Plöner Stadtgebiet, was auch nicht unerhebliche Kosten nach sich zieht. Dieser Zustand wäre selbst dann nicht mehr zu rechtfertigen, wenn er nur vorübergehender Natur wäre. Es ist ohnehin davon auszugehen, dass die weitere Zunahme von neuen Aufgaben einen steigenden Raumbedarf zur Folge haben wird. Auf die Raumnot hat die Kreisverwaltung reagiert, indem sie Räume ab einer Größe von 16 Quadratmetern mit zwei Mitarbeitern besetzt. Darüber hinaus eröffnet sie die Möglichkeit von Heimarbeit.
Alle diese Maßnahmen können bei seriöser Betrachtung nicht ernsthaft das Raumproblem lösen. Für eine moderne, voll funktionsfähige und bürgernahe Verwaltung kann es keine andere Lösung als den weiteren Ausbau der Kreisverwaltung geben. Wer dabei aber denkt: Noch größere Verwaltungen, noch weiterer Ausbau von Stellen: Führt dass nicht zu weiterer überbordender Bürokratie und zu steigendem Finanzbedarf von Kommunen und Kreisen, die ohnehin zumindest teilweise schon hochverschuldet sind? Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts die Maxime galt, je schlanker, desto besser. So entstand ein nicht unerheblicher Nachholbedarf bis heute. Die gewaltige Zunahme von Aufgaben, die der Gesetzgeber den Kommunen und Kreisen auferlegte und auferlegt, zieht zwangsläufig einen Wachsen der Verwaltung nach sich – räumlich und personell.
Die Kreistagsfraktion der Linken unterstützt alle Maßnahmen, die geeignet sind, eine bürgernahe und zukunftsfähige Kreisverwaltung zu erhalten und weiter zu fördern. Dazu gehört nicht nur, aber eben auch die Anpassung an den gestiegenen Raumbedarf.
Für die Fraktion die LINKE
Bernd Friedrich